"Silvia Kirchhof und Achim Hofmann präsentierten einen musikalischen Leckerbissen aus engagiert vorgetragenen Liedern, Biografien und Gedichten. Ihr Anliegen war dabei, die großartigen Werke, die besonderen Menschen und ihre schweren Schicksale in Erinnerung zu rufen."
Zum Artikel von Klaus Reinhart
WENKHEIM.Abschließender Höhepunkt des Jahresprogramms des Vereins „die schul – Gedenkstätte Synagoge Wenkheim“ war eine Hommage an jüdische Künstler gegen das Vergessen mit dem Chanson-Duo Silvia Kirchhof (Gesang) und Achim Hofmann (Piano).
Programm wider das Vergessen
Nach einer kurzen Einleitung durch Werner Bartholme von Verein „die schul“ fühlte man sich in der voll besetzten ehemaligen Synagoge fühlte zeitweise in das Berlin Ende der 1920er, Anfang der 30er Jahre versetzt. Zum Gedenken an die Reichspogromnacht gestaltete das Chanson-Duo „Café Sehnsucht“ ein Programm wider das Vergessen mit Witz und Tiefgang zugleich.
Dabei sollte den jüdischen Künstlern wie Marcellus Schiffer, Fritz Grünbaum, Fritz Löhner-Beda, Kurt Geron, Friedrich Holländer, Mischa Spollansky der Künstlerin Mongo Lion verspätetes Tribut gezollt werden.
Besondere Schicksale
Silvia Kirchhof und Achim Hofmann präsentierten einen musikalischen Leckerbissen aus engagiert vorgetragenen Liedern, Biografien und Gedichten. Ihr Anliegen war dabei, die großartigen Werke, die besonderen Menschen und ihre schweren Schicksale in Erinnerung zu rufen. In den golden Zwanzigern und bis 1932 waren jüdische Künstler in Deutschland federführend daran beteiligt, Theater, Kabarett und Musik zu großem Ansehen zu führen.
Mitgesungen
Das Publikum in der ehemaligen Synagoge dankte den beiden Künstlern mit lang andauernden Applaus und durfte bei manch bekannter Melodie (etwa „In der Bar zum Krokodil“) mitsingen.
Während die Werke der Künstler das Kriegsende und die Jahre danach überdauerten, scheinen die Spuren ihrer Schöpfer jedoch langsam zu verwehen. Im Anschluss an das Konzert war Gelegenheit zum Austausch geboten. rei